Fasan

Fasan seitlich fotografiert, steht auf einer WieseZoombild vorhanden

© adamfichna-Fotolia.com

Der Fasan ist ein auffälliger und farbenfroher Bewohner unserer landwirtschaftlichen Kulturlandschaft. Sein hühnerartiges Aussehen entlarvt ihn schnell als Vertreter der Hühnervögel. Ein gutes Erkennungsmerkmal sind die langen Schwanzfedern. Er wurde bereits in der Antike als Jagdwild aus Asien eingeführt, trägt daher die deutsche Bezeichnung "Jagdfasan" und ist eine Mischung aus unterschiedlichen asiatischen Fasanenarten.
Zur besseren Verdauung seiner pflanzlichen und tierischen Nahrung nimmt er kleine Steinchen auf. Diese Magensteine (Gastrolithen) helfen dabei, die Nahrung zu zermahlen.

Erscheinungsbild

Ein Fasanenhahn flattert mit den Flügeln auf dem Boden stehend.
Fasanenhähne sind mit etwas über 1.000 Gramm Körpergewicht etwas schwerer als die Weibchen (Hennen). Auffällig ist das unterschiedliche Aussehen der männlichen und weiblichen Tiere. Hähne tragen ein bronze- bis kupferfarbenes Gefieder und einen auffällig langen Schwanz (Stoß). Hennen sind deutlich kleiner als die Hähne und durch ihr schlichtes, bräunlich- graues Federkleid besser gegenüber Feinden getarnt. Ursprünglich war der Fasan keine heimische Tierart Mitteleuropas. Er wurde bereits durch die Römer aus Zentral- und Mittelasien nach Europa eingeführt. Erste sichere Nachweise von freilebenden Fasanen in Bayern liegen aus dem Jahr 1330 vor.

Henne im Schnee

© dule964-Fotolia.com

Fasanenhahn stößt mit hoch gerecktem Hals Laute aus

© Lensman300-Fotolia.com

Fasanenhenne mit Küken im dichten Gras

© pwollinga-Fotolia.com

Fasanenhenne auf grüner Wiese

© Soru Epotok-Fotolia.com

Fasanenhenne auf grüner Wiese, Nahaufnahme

© Soru Epotok-Fotolia.com

Fasanenhahn im Nadelwald

© Stocksnapper-Fotolia.com

Wissenswertes auf einen Blick

  • Wissenschaftlicher Name: Phasianus colchicus
  • Körperform: spitzschwänziger Hühnervogel
  • Größe: 50 - 90 cm (Weibchen kleiner als Männchen)
  • Gewicht: 800-1500g (Männchen schwerer als Weibchen)
  • Alter: bis 6 Jahre
  • Gelege: 12-16 Eier

Die Stimme des Fasans

Fasan schlägt mit den Flügeln

© adamfichna-Fotolia.com

Eher ein Krächzen oder ein metallisch klingender Ruf ist vom Fasan zu hören.

Fasan in Bayern

Jagdstrecke

Fasanstrecke in Bayern seit 1985 bis 2021Zoombild vorhanden

Gesamtstrecke Fasan seit 1985 (© StMELF)

Die Jagdstrecke des Fasans in Bayern liegt in den letzten Jahren bei ca. 10.000 Vögeln.

Streckendaten Fasan in Bayern und nach Regierungsbezirken seit 1985 pdf 246 KB

Lebensraum und Lebensweise

Fasanenhahn am RapsfeldZoombild vorhanden

© Jmp De Nieuwburgh-Fotolia.com

Landschaften mit einem Wechsel aus Äckern, Wiesen, Hecken, Feldgehölzen aber auch wasserführenden Schilfgebieten und Auwaldstreifen bieten dem Fasan geeigneten Lebensraum. Er bevorzugt niedrige Deckungsstrukturen, wo er Sicherheit und Unterschlupf findet. Im Gegensatz zum sehr bodennah lebenden Rebhuhn, suchen Fasane erhöhte Ruheplätze in Bäumen und Gebüschen auf, um sich so von Feinden fern zu halten. Landschaftselemente wie Brachen, Blühflächen, Schilf- oder Altgrasstreifen werden von Menschen im ersten Moment oft als ungepflegt und unschön angesehen, aber gerade diese Strukturen sind sehr wichtige Lebensräume für Fasane, Hasen und Rebhühner. Hier finden die Wildtiere ganzjährig Nahrung und Unterschlupf. Vor allem in der kargen, winterlichen Jahreszeit ist Schutz vor Schnee und Wind ein entscheidender Überlebensfaktor.

Ernährung

Fasanenhahn steht in bunter BlumenwieseZoombild vorhanden

© jurra8-Fotolia.com

Als Bewohner der Wiesen und Felder ernährt sich der Fasan vor allem von Pflanzen, Körnern und Pflanzensamen, nimmt aber auch tierische, eiweißreiche Nahrung in Form von Insekten auf. In frisch bestellten Feldern suchen Fasanen häufig nach Larven von Schnaken, Mücken und Käfern.
Die Rolle der tierischen Nahrungsbestandteile ist bei jungen Fasanenküken elementar wichtig, da sie sich in den ersten Lebenswochen fast ausschließlich von Insekten ernähren. In dieser Zeit sind die schnell wachsenden Küken auf reichhaltige Eiweißnahrung zwingend angewiesen. Blütenreiche Strukturen (Blühflächen), Hecken und Brachen ziehen viele Insekten an und sind daher besonders wertvolle Lebensräume für die Fasane.

Fasan im Jahresverlauf

Fasanenhahn und Henn auf einem AckerZoombild vorhanden

© Photohunter-Fotolia.com

Zur Paarungszeit (Balz) im Frühjahr bewacht der Fasanenhahn eine kleine Schar an Hennen (Harem). Bei der folgenden Brut und Aufzucht der Jungen übernimmt er keine Aufgaben. Die Henne legt 12-16 olivgrünlich bis olivbraune, birnenförmige Eier und bebrütet diese rund 23 Tage. Fasanenküken sind "Nestflüchter" und verlassen das Nest sehr rasch nach dem Schlüpfen. Wie Rebhuhnküken sind sie anfällig gegenüber Nässe und Kälte, da das Gefieder (Dunengefieder) in den ersten Lebenswochen noch nicht wasserabweisend ist. Die Hennen kümmern sich fürsorglich um ihren Nachwuchs, spenden wertvollen Unterschlupf und vor allem Körperwärme, um das Überleben in den ersten Wochen zu sichern.

Jägersprache

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich unter Jägern für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen im Zusammenhang mit einer Tierart Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgeführt.

  • Hahn: männliches Tier
  • Henne: weibliches Tier
  • Küken: Junge
  • Hudern: Schützen der Nestlinge vor ungünstigen Witterungseinflüssen
  • Huderpfanne: Staubbadestelle
  • Gesperre: Henne und Küken
  • Gelege: Eier bzw. Eier mit Nest
  • Mauser: Wechsel/Erneuerung der Federn
  • Ständer: Beine
  • Balz: Paarungszeit
  • Schaufeln: Schwanzfedern
  • Rosen: nackte, farbige Haut über den Augen
  • Treten: Begattung
  • Abreiten: Auffliegen
  • Losung, Gestüber: Kot

Jagd und Management

Fasanenhahn steht seitlich auf einem Acker mit gerade keimenden PflänzchenZoombild vorhanden

© salparadis-Fotolia.com

Die Bestandesschätzungen zum Fasan in Bayern sind in den letzten Jahren leicht rückgängig.
Dementsprechend verzeichnen die Jagdstrecken einen rückläufigen Trend.

Der Fasan darf in Bayern vom 01. Oktober bis zum 31. Dezember bejagt werden.

Weitere Hühnervögel im Wildtierportal