Wild in Bayern

Fuchs Nahaufnahme auf abgeerntetem Getreidefeld

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Nicht zu jedem in Bayern vorkommenden Wildtier finden Sie hier Informationen. Warum nicht? Ganz einfach: Im Wildtierportal Bayern geht es ausschließlich um die Wildtierarten, die im Jagdrecht aufgeführt sind und deshalb als Wild bezeichnet werden. Auch landläufig werden Arten wie Rothirsch, Reh, Wildschwein, Fuchs, Feldhase, Steinmarder, Wildkatze, Fasan, Stockente, Graugans und andere mit dem Begriff Wild assoziiert.
Aber welche Wildtierarten gehören noch zum Wild in Bayern?

Behaart oder befiedert? Dieses Merkmal ist im Jagdrecht bedeutsam. Denn unter den jagdbaren Wildtierarten zählen Säugetiere zum Haarwild, die Vögel werden dem Federwild zugeordnet.

Haarwild

Das Wildtierportal Bayern bietet Ihnen einen Einblick in die Biologie und das Management des Haarwildes. Das Artenspektrum des Haarwildes umfasst weit mehr als nur die Schalenwildarten. Steinmarder, Feldhase, Fuchs, Waschbär oder Wildkatze sind weitere Beispiele. In den folgenden Rubriken können Sie sich eingehend über die unterschiedlichen Arten informieren.

Schalenwild

Hierbei handelt es sich ausnahmslos um Paarhufer. Diese besitzen ein Hufpaar je Fuß (Lauf), das in der Jägersprache als "Schalen" bezeichnet wird. Die beiden Schalen sind nichts weiter als die ausgeprägten Finger- bzw. Zehennägel.

Schalenwild ernährt sich in der Regel von Pflanzen. Um die faserreiche Nahrung gut aufzuschließen, besitzen sie einen Wiederkäuermagen. Damit sind sie in der Lage, in Ruhephasen die aufgenommene Nahrung nochmals durchzukauen.
Es gibt allerdings auch einen Allesfresser beim Schalenwild, der sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung aufnimmt - das Wildschwein oder auch "Schwarzwild" genannt.

Nager

Nagetiere zeichnen sich dadurch aus, dass sie Nagezähne haben, die ein Leben lang nachwachsen können. Sie gehören zu den Säugetieren und stellen dort 42 % der dabei bekannten Arten. Als jagdbare Art ist das Murmeltier zu nennen. Ein weiteres bekanntes Nagetier ist der Biber, der jedoch nicht dem Jagdrecht unterliegt.

Hasenartige

Die Hasenartigen haben ebenfalls wie die Nagetiere Nagezähne, die ein Leben lang nachwachsen können. Sie gehören jedoch nicht zu den Nagetieren, sondern bilden eine eigene Ordnung: die Hasenartigen. Diese enthält die Familie der Hasen mit der Gattung "Echten Hasen". Ihr gehört der Feldhase mit dem braunen Fell an, der auch im Wald vorkommt, und der Schneehase, der im Winter ein weißes Fell hat. In einer weiteren Gattung ist das Wildkaninchen enthalten.

Tierische Jäger

Neben zahlreichen Pflanzenfressern gibt es in unserem heimischen Tierreich auch kleine und große Jäger. Einige gehören zur Familie der Marder, andere wiederum zur Familie der Katzen, wie bei uns die Europäische Wildkatze oder der Europäische Luchs. Andere gehören der Familie der Hunde an, wie der Rotfuchs, der Marderhund oder der Wolf, der jedoch nicht dem Jagdrecht unterliegt.

Fuchs, Luchs, Wildkatze, Marderhund und Waschbär

Marder

Unter Marder werden meist Baum- und Steinmarder verstanden, die Familie der Marder umfasst jedoch wesentlich mehr Arten. Die Familie gehört zu den hundeartigen Raubtieren, der auch sehr kleine Arten wie das Mauswiesel angehören. In der Regel sind sie reine Fleischfresser, aber es ist auch ein Allesfresser dabei: der Dachs.

Federwild

Weltweit sind über 10.000 Vogelarten bekannt. Das Federwild umfasst dagegen nur einen sehr kleinen Ausschnitt aus der Vogelwelt. Es sind einige Arten aus den Gruppen der Gänse, Enten, Tauben, Hühner-, Greif- und Rabenvögel sowie der Möwen.
Alle Vögel besitzen ein Federkleid (Gefieder), dass meist einmal im Jahr gewechselt wird (Mauser). Die Vordergliedmaßen haben sich zu Flügeln entwickelt. Aus bebrüteten Eiern schlüpfen Junge, die entweder als Nesthocker von den Altvögeln mit Nahrung versorgt werden oder die als Nestflüchter nach dem Schlüpfen laufen und selbst Nahrung suchen.

Zur Systematik der Entenvögel

In der Familie der Entenvögel werden in der Systematik der Tiere 150 Arten in 47 Gattungen zusammengefasst. Die Arten sind zum Teil sehr farbenfroh, können aber auch sehr schlicht sein. Nicht immer sind die Geschlechter einer Art gleich gefärbt. Allen Entenvögel ist gemeinsam, dass sie an das Leben im und am Wasser angepasst sind, ersichtlich auch an den Schwimmhäuten an den Füßen. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Pflanzen, sie können aber auch Insekten oder andere kleine Tiere zu sich nehmen. Als Wildtier oder Zuchttiere kommen einige Arten auch auf den Teller des Menschen.

Gänse

In der Unterfamilie der Gänse werden die echten Gänse und die Schwäne aufgeführt. Den Arten dieser Unterfamilie ist gemein, dass in der Regel die männlichen und weiblichen Tiere dasselbe farbliche Federkleid haben und somit nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Diese Arten sind größer und schwerer als die Arten der Unterfamilie der Enten und Säger.

Enten und Säger

Bei den Enten unserer Gewässer unterscheidet man zwei Gruppen: Die Schwimm- oder Gründelenten und die Tauchenten.
Tauchenten liegen tiefer im Wasser als Schwimmenten und ihre Flügel sind etwas kürzer, weshalb sie für den Start aus dem Wasser Anlauf benötigen. Vor allem aber tauchen sie zur Nahrungssuche meist ganz unter, während Schwimmenten "gründeln", also nur mit Kopf und Brust untertauchen, so wie es in dem Kinderlied "Alle meine Entchen" beschrieben ist.
Zu den Schwimm- oder Gründelenten gehört u. a. die Stockente, die Reiherente gehört zu den Tauchenten.

Möwen

Möwen sind mittelgroße Vögel, die meist gräulich-weiß gefärbt sind. Ihre Flügel sind lang und schmal, wodurch sie sich im Segelflug auch gegen starken Wind behaupten können. Der Lebensraum der meisten Möwenarten sind die Küstenregionen. Einige Arten, wie Lachmöwe und Silbermöwe brüten auch im Binnenland. Weltweit gibt es rund 55 Möwenarten und ein Großteil von ihnen gehören der Gattung Larus an.

Hühnervögel

Die Ordnung der Hühnervögel umfasst weltweit ca. 250 Arten, die die unterschiedlichsten Lebensräume besiedeln. Die bei uns vorkommenden, jagdbaren Hühnervögel gehören der Familie der Fasanenartigen an. Damit sind aber nicht nur die Fasane gemeint, sondern es gehören auch die Raufußhühner, wie z.B. das Auerhuhn oder das Alpenschneehuhn, sowie die zu den Feldhühner zählenden Rebhühner und Wachteln dazu.

Tauben

Die bei uns vorkommenden Wildtauben gehören zwei verschiedenen Gattungen an. Während Hohltaube und Ringeltaube zur Gattung der Feldtauben gehören, werden Türkentaube und Turteltaube der Gattung der Turteltauben zugeordnet. Alle Wildtauben sind schnelle und geschickte Flieger.

Rabenvögel

Rabenvögel gehören zu den Singvögeln, wobei der Kolkrabe somit der größte Singvogel ist. Ihr Federkleid reicht vom bunten Kleid des Eichelhähers bis hin zu metallischen schwarz des Kolkraben.
Sie nehmen sowohl pflanzliche und tierische Nahrung zu sich und legen bei Nahrungsüberschuss auch Vorräte an, wie z.B. der Eichelhäher. Sie sind, je nach Art, sowohl im Wald und auf offener Flur, als auch in Städten anzutreffen, es sind somit Kulturfolger.

Greifvögel

Greifvögel ernähren sich vornehmlich von tierischer Nahrung. Ihre Größe reicht vom kleinen Turmfalken bis hin zum großen Steinadler. Die Ordnung umfasst den Fischadler und die Habichtartigen, mit den Unterfamilien Habichte und Sperber, den bei uns sehr seltenen Altweltgeiern, dem Steinadler, den Bussarden, den Weihen und dem Seeadler.

Die genannten Greifvögel unterliegen zwar dem Jagdgesetz, haben jedoch eine ganzjährige Schonzeit. Sie sind ausnahmslos tagaktiv, weshalb sie auch Taggreifvögel genannt werden, im Gegensatz zu den nacht- und dämmerungsaktiven Nachtgreifvögeln. Zu diesen zählen der Uhu, die Käuze und die Eulen. Nachtgreifvögel unterliegen nicht dem Jagdrecht sondern dem Naturschutzrecht.

weitere Arten

Hier stellen wir Ihnen Arten vor, die systematisch nicht den vorigen Sparten zugeordnet werden können, jedoch auch dem Jagdrecht unterliegen.