Hermelin

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Hermeline sind kleine Raubtiere, die zur Familie der Marderartigen gehören. Nähert sich das Jahr dem Ende, wechselt das Hermelin sein braunes Sommerfell gegen einen weißen Winterpelz. Mit dieser Tarnung kann sich das Hermelin auch im Schnee an seine Beute heranschleichen und diese überwältigen. Im Gegensatz zu seinem kleinen Verwandten, dem Mauswiesel, wird das Hermelin auch Großes Wiesel oder Kurzschwanzwiesel genannt.
Erscheinungsbild

Diese schwarze Quaste ist, abgesehen von der Größe, das sicherste Unterscheidungsmerkmal zwischen Hermelin und Mauswiesel. Beim Mauswiesel ist die Schwanzspitze im gleichen Ton wie das Fell gefärbt. In südlicher gelegenen Regionen des Verbreitungsgebietes können auch im Winter braun gefärbte Hermeline angetroffen werden, während sie ganz im Norden ganzjährig ihr weißes Winterkleid tragen.
Bekannt ist das Hermelin vor allem für sein weißes Fell. Vor allem das Tragen des weißen Winterpelzes mit den als schwarze Tupfen erscheinenden Schwanzspitzen, gilt bis heute als Auszeichnung der höchsten Würdenträger und soll (seelische) Reinheit und Vollkommenheit symbolisieren.
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Mustela erminea
- Gewicht: 110-345 g
- Größe: Kopf-Rumpf-Länge 22-30 cm
- Alter: etwa 2 Jahre
- Geschlechterunterschied: Weibchen sind etwas kleiner und leichter als Männchen
- Anzahl der Jungen: 2 – 18
Hermeline in Bayern
In der nachfolgenden interaktiven Karte können Sie sich über das Hermelin in ganz Bayern, jedem beliebigen Landkreis und über verschiedene Zeiträume hinweg informieren. Die dargestellten Zahlen ergeben sich aus den Streckenlisten der Reviere des ausgewählten Bereichs.
Im grauen Kasten links neben der Bayernkarte gelangen Sie zur Datenbankrecherche. Dort entscheiden Sie selbst welche Daten Sie sehen möchten. Seien es Regierungsbezirke, Landkreise, Hegegemeinschaften, letztes oder länger zurück liegendes Jagdjahr. Durch Auswahl eines oder mehrerer Kriterien wird die Kartendarstellung geändert.
Den Kartenausschnitt verändern Sie durch Bewegen des Mausrads oder den Gebrauch der "+" und "-" Symbole. Klicken Sie auf einen Landkreis, erhalten Sie Detailinformationen zur Jagdstrecke dieses Landkreises.
In die Streckenliste wird vom Jagdpächter oder Eigenjagdbesitzer alles in seinem Revier erlegte Wild und aufgefundenes Fallwild, das anderweitig zu Tode gekommenen ist, z.B. durch Straßenverkehr, Krankheit, Witterungseinfluss oder Alter, eingetragen. Die Liste ist zum Ende des Jagdjahres der Kreisverwaltungsbehörde vorzulegen. Das StMELF erhebt diese Daten und stellt sie in dieser Art und Weise erstmalig zur Verfügung.
Die Revierinhaber von zusammenhängenden Jagdrevieren, die einen bestimmten Lebensraum für das Wild umfassen, können eine Hegegemeinschaft bilden, um eine ausgewogene Hege der vorkommenden Wildarten und eine einheitliche großräumige Abschussregelung zu ermöglichen (§ 10a Abs. 1 des Bundesjagdgesetzes).
Streckenentwicklung

Gesamtstrecke Hermelin seit 1985 (© LfL)
Lebensraum und Lebensweise

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Im Winter sind sie verstärkt nachts, im Sommer eher tagsüber aktiv. Als Schlafplätze nutzen sie ehemalige Baue anderer Tiere, wie beispielsweise von Maulwürfen oder Kaninchen. Baumhöhlen oder Stein- und Holzhaufen bieten ihnen ebenfalls einen geeigneten Unterschlupf.
Die Größe ihrer Streifgebiete variiert, abhängig von Nahrungsangebot, zwischen 20.000 und 400.000 m², wobei Männchen normalerweise die größeren Streifgebiete haben. Die Weibchen sind sesshaft, während einige Männchen zur Paarungszeit ihr Revier aufgeben und weiträumig umherwandern um möglichst viele Damenbekanntschaften zu machen.
Ernährung

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Hermelin im Jahresverlauf

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Pro Wurf kommen in Durschnitt sechs bis neun (in Ausnahmefällen bis zu 18) Jungtiere mit einem Geburtsgewicht von etwa drei Gramm auf die Welt. Die blinden und vollkommen hilflosen Jungen werden ausschließlich vom Weibchen versorgt und gesäugt. Erst mit dreieinhalb bis vier Wochen nehmen sie etwas feste Nahrung auf, mit fünf bis sechs Wochen öffnen sie die Augen.
Männchen sind etwa im Alter von einem Jahr geschlechtsreif, Weibchen sind dagegen in der Lage sich bereits als Nestlinge etwa ab der fünften Lebenswoche erfolgreich zu paaren und können so schon mit einem Jahr Junge bekommen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hermelins beträgt nur ein bis zwei Jahre. Dafür sorgen viele Fressfeinde, unter anderem Greifvögel, Eulen, Füchse und Dachse.
Jägersprache
Für die Marderartigen werden unter den Jägern unter anderem folgende Begriffe verwendet:
- Ranzzeit: Paarungszeit
- Rüde: Männchen
- Fähe: Weibchen
- Lunte, Fahne: Schwanz
- Fang: Schnauze/Maul
- Geschröte: Hoden
- Schnalle: Äußeres Geschlechtsteil beim weiblichen Marder
- Brante mit Nägeln: Pfote mit Krallen
- Balg: Pelz
- schwarzes Schwanzende: Rutenquaste
Jagd und Management

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In Bayern darf das große Wiesel vom 1. August bis zum 28. Februar bejagt werden.