Leittriebverbiss Eiche

blätterlose knorrige Eiche mit schneebedeckten Ästen.

© Kudernatsch, T.

Die Eiche ist mit knapp 7 % an der Waldfläche Bayerns beteiligt (BWI 2012). Regionale Schwerpunkte der Eichenverbreitung liegen in den warm-trockenen Gebieten Mittel- und Unterfrankens. Als klimatolerante Baumart ist sie beim Waldumbau hin zu stabilen Mischwäldern beteiligt.
Das natürliche Verjüngungspotenzial der Eichen ist sehr hoch. Immer häufiger treten Mastjahre mit besonders starker Fruchtbildung auf und insbesondere die Eichelhäher verbreiten die schweren Samen großräumig. So können bereits wenige Alteichen für eine flächige Eichenverjüngung sorgen. Trotzdem stagniert der Anteil der Eichen in der Verjüngung und schwankt während der letzten 24 Jahre zwischen 4 und 5 % bei den "Pflanzen ab 20 Zentimeter Höhe bis zur maximalen Verbisshöhe". Ein Blick auf die Anteile in den verschiedenen Höhenstufen zeigt, dass es mit zunehmender Pflanzenhöhe zu einer Entmischung zuungunsten der Eiche kommt. Einen wesentlichen Einfluss hat daran der Schalenwildverbiss, der ein Hochwachsen der kleinen Eichen verhindert, sodass diese dann von der Buche oder anderen Baumarten wie z. B der Hainbuche überwachsen werden.

Starker Einfluss des Schalenwilds

Von den Eichen "ab 20 Zentimeter bis zur maximalen Verbisshöhe" waren bei der Verjüngungsinventur 2015 46,0 % ohne Verbiss und ohne Fegeschaden (2012: 43,9 %). 24,0 % der Eichen waren frisch am Leittrieb verbissen. Nach einer deutlichen Verbesserung der Verbisssituation von 2009 (32,4 % Leittriebverbiss) auf 2012 (23,2 % Leittriebverbiss) ist die Verbisssituation 2015 etwas schlechter als 2012. Damit ist die Eiche auch 2015 die Baumart, die den stärksten Schalenwildeinfluss in Bayern aufweist. Sie bleibt damit neben der Tanne in vielen Hegegemeinschaften weiterhin das "Sorgenkind" bei der Waldverjüngung.

Verbisssituation Eiche interaktiv

Die nachfolgende interaktive Karte zeigt die Ergebnisse der Verjüngungsinventur für die Baumart Eiche. Je nach Höhe des Leittriebverbisses sind die Hegegemeinschaften unterschiedlich eingefärbt. In grünen Hegegemeinschaften ist der Verbissdruck eher gering, in roten bis hin zu lila Hegegemeinschaften werden junge Eichen dagegen stark verbissen.
Angezeigt werden nur Hegegemeinschaften, deren Ergebnis statistisch aussagekräftig ist. Klicken Sie auf eine Hegegemeinschaft und erhalten Sie weitergehende Informationen.

Verwendung der Karte

Über den weißen Pfeil neben der Themenangabe gelangen Sie zur Datenbankrecherche. Dort entscheiden Sie selbst welche Daten Sie sehen möchten. Seien es Zuständigkeitsbereiche der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Landkreis oder zurückliegende Jahrgänge des Forstlichen Gutachtens. Durch Auswahl eines oder mehrerer Kriterien wird die Kartendarstellung geändert.
Den Kartenausschnitt verändern Sie durch Bewegen des Mausrads oder den Gebrauch der "+" und "-" Symbole. Klicken Sie auf eine Hegegemeinschaft, erhalten Sie Detailinformationen zur Verbisssituation.

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