Habicht
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Der über ganz Europa verbreitete Habicht nutzt, im Gegensatz zu den anderen Taggreifvögeln, bevorzugt den Wald und seine Randbereiche als Lebensraum. Dort können die schnellen und wendigen Greife ungestört ihrem Brutgeschäft nachgehen und aus der Deckung heraus die sogenannte "Überraschungsjagd" auf Vögel und andere kleine Waldbewohner ausüben. Blitzschnelle Attacken auf kurze Strecken machen Habichte dabei zu unberechenbaren Jägern.
Mit maximal 16.500 Brutpaaren beherbergt Deutschland die zweitgrößte Population dieser attraktiven Vogelart in Europa. Auch in Bayern ist der Habicht erfreulicherweise wieder flächig anzutreffen.
Erscheinungsbild
Habichte müssen im deckungsreichen Gelände sehr wendig fliegen können. Deshalb sind ihre Flügel kurz und abgerundet, der Schwanz ("Stoß") hingegen ist sehr lang. Er weist einige wenige breite Querbänder auf. Die gelben Beine ("Ständer") sind sehr kräftig und mit langen Krallen ausgestattet. Im Flugbild wechseln kräftige Flügelschläge mit kurzen Gleitphasen.
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Accipiter gentilis
- Gewicht: Männchen bis 1 kg, Weibchen schwerer
- Größe: Länge bis 60 cm; Flügelspannweite 1,35 m bis 1,65 m; Weibchen sind in der Regel um ca. ein Drittel größer und schwerer als die Männchen
- Alter: bis 20 Jahre
- Gelege: 2 bis 5 Eier, 1 Gelege pro Jahr
Die Stimme des Habichts
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Hier können Sie seinen Ruf "gik, gik..." hören.
Autor: Tembrock, Günter / Tierstimmenarchiv Berlin
Der Habicht in Bayern
Lebensraum und Lebensweise
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Die Brutpaare leben in der Regel in monogamer Dauerehe und verteidigen ihr Revier energisch. Außerhalb der Brutzeit sind die Partner jedoch Einzelgänger. In ungestörten Landschaftsräumen werden Besiedlungsdichten von bis zu einem Brutpaar je 1.000 Hektar Waldfläche erreicht.
In Deutschland sind die Altvögel sehr standorttreu und es gibt nur ausnahmsweise Wanderungen über größere Entfernungen.
Ernährung
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Rupfungen von Beutetieren sind meist versteckt am Boden oder unterhalb von Kröpfbäumen zu finden. Sie und die unverdaulichen Nahrungsreste, die als Gewölle wieder ausgestoßen werden, geben Hinweis auf ein Habichtrevier und dessen bevorzugte Beute.
Der Habicht im Jahresverlauf
Nach der Paarbildung im Frühjahr (Anfang Februar bis Ende März) bebrütet das Weibchen zwei bis fünf Eier. Während dieser Zeit wird sie vom Terzel mit Nahrung versorgt. Nach fünf bis sechs Wochen (also etwa Anfang Mai) schlüpfen die Jungen. Nach weiteren fünf bis sechs Wochen fliegen die Jungen aus. In der daran anschließenden Bettelflugperiode werden sie noch von den Eltern gefüttert, ehe sie dann gegen Ende Juli vollkommen selbständig sind und das elterliche Revier verlassen müssen.
Die jährliche Vollmauser des Klein- und Großgefieders erstreckt sich von April bis September. Der Beginn und Verlauf des Gefiederwechsels ist bei adulten Brutvögeln eng an das Brutgeschäft gebunden.
Jägersprache
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich unter Jägern für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen im Zusammenhang mit einer Tierart Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgeführt.
- Balz: Paarungszeit
- Mauser: Wechsel / Erneuerung der Federn
- Terzel: männliches Tier
- Weib: weibliches Tier
- Rothabicht: Habicht im Jugendkleid
- Ständer, Fänge: Beine, Füße
- Hosen: Beinbefiederung
- Stoß: Schwanz
- Geschmeiß: Kot
- Kröpfen, atzen: fressen
Management
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Die illegale Tötung eines ganzjährig geschonten Wildtieres stellt eine Straftat nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 des Bundesjagdgesetzes dar.
Auch das Sammeln und Stören von Gelegen des Federwildes ist verboten nach § 22 Abs. 4 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) und § 22 Abs. 3 des Bayerischen Jagdgesetzes (BayJG).
Einzelgenehmigungen zum Fang oder Abschuss sind in Ausnahmefällen möglich.
Da der Habicht wegen seiner energischen Jagdweise sehr universell einsetzbar ist, wird er seit jeher als Vogel für die Beizjagd geschätzt.