Kartoffel

Kartoffel auf Erdhügel mit Feld im Hintergrund

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Die Kartoffel (Solanum tuberosum) ist äußert vielfältig in der menschlichen Ernährung einzusetzen. Sie begegnet uns in den verschiedensten Produkten und durch zahlreiche Sorten für jeden Geschmack. Aus unseren Küchen ist sie nicht mehr wegzudenken.
In Bayern befindet sich der Anbau von Kartoffeln zwar auf dem Rückzug, wird aber immer noch auf über 48.000 Hektar Fläche angebaut.
Auch Wildtiere wie Rot- und Schwarzwild finden diese Knollenfrucht sehr geschmackvoll. Lesen Sie auf dieser Seite mehr dazu.

Knollen für Rot- und Schwarzwild

Frischlinge durchwühlen den BodenZoombild vorhanden

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In sogenannten Hochwildrevieren, Revieren in denen z.B. Rot- und Schwarzwild dauerhaft vorkommt, spielt die Kartoffel auch als Nahrung für das Wild eine gewisse Rolle. Eher uninteressant ist das leicht giftige Kartoffelkraut, dass nur selten gefressen wird. Auch die in der Erde verborgenen Früchte sind für kleineres Wild unerreichbar und werden nicht ausgegraben. Hirsche und Wildschweine holen jedoch gerne noch vor Einbruch des Winters die frostempfindlichen Kartoffeln aus der Erde.

Von Kartoffelchips und Salzkartoffeln...

Speisekartoffeln

verschiedenfarbige KartoffelsortenZoombild vorhanden

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Gut ein Viertel der Kartoffelernte Bayerns ist für die direkte menschliche Ernährung bestimmt. Im Supermarkt begegnen uns die Speisekartoffeln in unterschiedlichen Kochtypen von "fest kochend" über "vorwiegend fest kochend" oder "mehlig kochend". Neben der Kennzeichnung des Kochtyps sind Bezeichnungen über Herkunft, Sorte und den verantwortlichen Inverkehrbringers zwingend in der Handelsklassen-Verordnung festgeschrieben.

Veredlungskartoffeln

Schale mit Kartoffelchips und im Hintergrund Kartoffeln.Zoombild vorhanden

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Auch diese Kartoffeln sind für den Verzehr gedacht. Im Gegensatz zu den Speisekartoffeln sind hier jedoch Steigerungen des Marktsegments zu verzeichnen.
Die Veredlungskartoffeln lassen sich in Nassprodukte, vorgebackene Produkte und Trockenprodukte einteilen.
Dabei handelt es sich bei den Nassprodukten um z.B. Kartoffelteige zum Herstellen von Knödeln, Kartoffelpuffer oder Nudeln. Die vorgebackenen Produkte sind alle diejenigen Produkte, die in Fett ausgebacken werden.
So sind hier Chips, Pommes Frites oder Sticks besonders beliebt. Trockenprodukte hingegen sind unter Wasserentzug hergestellte Pulver, die für Suppen, Kroketten oder Püree verwendet werden.

...bis zum Kleber und staatlichen Zertifikaten

Pflanzkartoffeln

austreibende PflanzkartoffelnZoombild vorhanden

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Der bäuerliche Betrieb hat bei der Auswahl des Pflanzgutes ein wesentliches strategisches Werkzeug selbst in der Hand. Der Betriebsleiter entscheidet mit der Wahl der Sorte über Verwertungsmöglichkeiten, Resistenzen und somit über den Gesamterfolg seines Kartoffelanbaus. Ertragsausfälle oder Mängel in Form und Qualität sind hier grundlegend beeinflussbar, wenn auch nicht auszuschließen.

Stärkekartoffeln

Kartoffelstärke ist wegen ihrer Reinheit und Vielseitigkeit nicht nur im Nahrungsmittelspektrum bekannt. Sie ist ein wichtiger nachwachsender Rohstoff und wird in der Industrie oftmals eingesetzt.
Hauptkunden sind hier Babywindelhersteller (als Absorptionsmittel), die Papierindustrie oder Erzeuger von Klebe- und Bindemitteln.

Geschichte

Altes Bild eines Bauern bei der KartoffelernteZoombild vorhanden

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Ihren Ursprung hat die Kartoffel, so wie auch der Mais, in Lateinamerika. Schon vor einigen Tausend Jahren begannen Andenvölker sie zu kultivieren. Sie wurde dort Nahrungsgrundlage, ohne die die Entwicklung dieser Völker undenkbar gewesen wäre. Rund 3.000 Kartoffelsorten sind beispielsweise in Peru bekannt, das als eines der Ursprungsländer gilt.
Den Weg nach Europa schafften die Erdäpfel, wie sie in Teilen Österreichs, Bayerns und der Schweiz genannt werden, im 16. Jahrhundert. Von Spanien aus traten sie ihren langsamen, aber stetigen Siegeszug an. In Bayern kam die Knolle um 1647 an. Genauer gesagt im oberfränkischen Pilgramsreuth. Dort erkannten die Bauern den Wert der Kartoffel als Nahrungsmittel.
Anbauversuche in Preußen können um das Jahr 1750 datiert werden. Erst zögerlich verbreitete sich dort die Kartoffel und selbst Friedrich der Große beklagte sich über das mangelnde Interesse. 1756 erließ er per Befehl die Aufklärung des Volkes über Nutzen und Anbau der "Tartoffeln".

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