Wild und Jagd

ein Jäger steht mit Wanderstock, Rucksack und Hut vor einer Alpenkulisse.

© Rainer Sturm/pixelio.de

Unsere Wildtiere sind ein wichtiger Bestandteil der bayerischen Kulturlandschaft. Deshalb ist es das Ziel des Bayerischen Wildtiermanagements einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu sichern, der in einem ausgewogenen Verhältnis zu seinen natürlichen Lebensgrundlagen steht. Das engere Zusammenrücken von Mensch und Wildtier in unserer dicht besiedelten Heimat stellt dabei neue Herausforderungen an ein konfliktarmes Zusammenleben.

Die Bayerische Jägerprüfung

Weitere Schwerpunkte

Jagd ist mehr als der Abschuss von Wildtieren

Jagd ist eine Form der nachhaltigen, naturnahen Nutzung von Wildtieren, die dem Jagdrecht unterliegen. Sie berücksichtigt neben der Nutzung vor allem auch den Schutz der Wildarten und ihrer Lebensräume. Jagd ist dabei Ausdruck einer legitimen Nutzungsform des Grundeigentums. Die Bejagung und der Schutz von Wildarten und ihrer Lebensräume trägt vor allem Allgemeinwohlinteressen Rechnung. Dies drückt sich in der Wahrung der Jagd als Kulturgut ebenso aus wie in der Berücksichtigung der Belange des Tier- und Naturschutzes oder dem Erhalt der Tiergesundheit.

Jagd ist dynamisch und zukunftsorientiert

Jagd und ihre Ausprägungsformen sind nicht statisch und dauerhaft fixiert. Der Dynamik, mit der sich Wildtierpopulationen und deren Management im Laufe der Zeit verändern, muss sich auch die Jagd stellen. Sie entwickelt sich permanent weiter und wird dadurch zukunftsfähig erhalten bleiben. Da sich die Ansprüche der Gesellschaft gegenüber der Jagd und den Wildarten wandeln, muss die Jagd ihre Ziele und ihr Handeln erklären. Somit kann Verständnis für die Belange der Wildarten und der Jagd geschaffen werden.

Jagd vernetzt Wildarten und Menschen

Ein wesentliches Ziel der Jagd ist die Erhaltung gesunder und stabiler Wildtierbestände. Dabei sind neben ökologischen Belangen auch gesellschaftliche und ökonomische Aspekte zu berücksichtigen, die für einen angemessenen Interessensausgleich zwischen Wildarten und dem die Kulturlandschaft gestaltenden und nutzenden Menschen sorgen.
Damit Wildtierarten und deren Populationen den landeskulturellen Verhältnissen angepasst existieren können, müssen ihre Ansprüche mit den berechtigten Nutzungsinteressen der Menschen in Einklang gebracht werden.
In der Verantwortung des jagenden Menschen steht dabei auch, bedrohte Wildtierarten zu erhalten und deren Lebensräume zu schützen. So trägt Jagd zur Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt bei. Davon profitieren wir alle.
Zur Jagd gehört auch, der Ausbreitung invasiver Tierarten (Neozoen) entgegenzuwirken, die angepasste heimische Wildtierarten verdrängen oder gefährden können.

Jagd ist Wildtiermanagement

Dies alles ist keine leichte Aufgabe. In manchen Fällen kommt es zu Konflikten. Die genannten Nutzungs-, Erhaltungs- und Schutzaspekte sind nur zu erreichen, wenn die Jagd sich geeigneter Instrumente des Wildtiermanagements bedient. Dabei geht es vor allen um die Vermeidung von Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung.

Jagd ist Kulturgut

Jagdhornblasen, Hubertusmessen, Brauchtumspflege, Waidmannssprache – die Liste der gelebten Jagdkultur in Bayern ist damit noch lange nicht am Ende. Das Jagdwesen ist im Bayerischen Jagdgesetz als Kulturgut geschützt. Sie selbst haben die Möglichkeit diese Jagdkultur und ihre abwechslungsreiche Geschichte im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum hautnah zu erleben.

Deutsches Jagd und Fischereimuseum Externer Link

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