Forschungsprojekt
Reduktion von Mähtod bei Wildtieren – jetzt mitmachen!

Rehkitz wird mit Handschuhen aufgehobenZoombild vorhanden

© Camilla Tusché

Die Frühjahrsmahd birgt ein Risiko für junge Wildtiere wie Rehkitze. Das Forschungsprojekt "Reduktion von Mähtod bei Rehkitzen - Wildbiologische Gefährdungskulisse und Effektivität von Detektions- und Vergrämungsmaßnahmen" startet 2022 ins dritte Jahr. In mehreren Teilprojekten soll die Lebensraumnutzung und die Effektivität von Wildtierrettungsmaßnahmen erforscht werden.

Jäger, Landwirte, ehrenamtliche Wildtierretter und alle Interessierten können das Projekt durch Meldungen zu Wildtier- und Rehkitzfunden und zum Einsatz verschiedener Wildtierrettungsmaßnahmen aktiv unterstützen. Dabei existieren drei verschiedene Möglichkeiten der Projektbeteiligung:

  • Meldungen von Wildtierfunden insbesondere Rehkitzfunde und Flächen ohne Wildtiere
  • Meldungen zum Einsatz verschiedener Wildtierrettungsmaßnahmen
  • Online Umfrage zu den Wildtierrettungsstrategien in Ihrem Betrieb/Revier
Leisten Sie mit Ihrer Hilfe einen wertvollen Beitrag Wildtiere zu retten!

Datenerhebung „Wildtierfunde“

Die Meldung von Wildtier- und Rehkitzfunden ist über eine dieser beiden Möglichkeiten gegeben: 1) Onlineformular 2)  Datenerhebungsblatt (PDF)

Angaben zu Wildtierfunden
  • Fundort
  • Genauigkeit des Fundortes
  • Datum/Uhrzeit
  • PLZ (nur bei Datenerhebungsblättern in Papierform)
  • Gesichtetes Wildtier
  • Verhalten
  • Lautäußerungen
  • Färbungen
  • Sichtbarkeit des Kitzes für den Finder
  • Mittlere Vegetationshöhe
  • Gräserblüte: Gewöhnliches Knäulgras, Fuchsschwanzgräser, Lieschgras
  • Feldfrucht
  • Distanz zum nächsten Waldrand/Hecke
  • Ggf. eingesetze Wildtierrettungsmaßnahmen

Datenerhebung „Wildtierrettungsmaßnahmen“

Ziel des Projekts ist es einerseits Informationen zur Wirksamkeit der eingesetzten Wildrettungsmaßnahmen zu erhalten und andererseits die Praxiserfahrungen zu deren Anwendung zu erfassen, um die Maßnahmen umfassend bewerten zu können.
Kommen in ihrem Betrieb/Revier in den Monaten Mai/Juni 2022 Maßnahmen zur Wildtier- und Rehkitzrettung zur Anwendung, können sie durch das Ausfüllen der Datenerhebungsblätter das Projekt aktiv unterstützen.
Nachstehend sind die Datenerhebungsblätter getrennt nach Maßnahmen abrufbar.

Wildtierrettung mittels Drohne mit Wärmebildkamera


Allgemeine Angaben zur Wildtierrettung mittels Drohne mit Wärmebildkamera mit Datenschutzhinweisen.
(bitte einmal am Beginn der Saison ausfüllen)

Datenerhebungsblatt Drohne (allgemeine Daten) pdf 249 KB

Datenerhebungsblatt zur Wildtierrettung mittels Drohne mit Wärmebildkamera

Datenerhebungsblatt Drohne pdf 354 KB

Wildtierrettung mittels weiterer Techniken und Maßnahmen


Techniken zum Suchen und Bergen/Sichern der Rehkitze

Datenschutzhinweise zu den Datenerhebungsblättern

Datenschutzhinweise (Art. 13 Abs. 1 und 2 DSGVO) pdf 123 KB


Eine zeitnahe Rückmeldung der Datenerhebungsblätter ist unter folgender Adresse möglich:
E-Mail: ilt@lfl.bayern.de

orangene Drohne auf Landeplattform stehend

Drohne

tragbarer Wildretter auf an einem Quad montiert auf Wiese

Tragbarer Wildretter

drei Menschen durchqueren zu Fuß ein Feld

Menschenkette

Scheuche zur Rehkitzrettung auf Haltestange angebracht in Feld stehend

Scheuche

Ein akustischer Wildretter vorne an einem Bulldog angebracht

Akustischer Wildretter

Skizze des Mähens von der Mitte eins Feldes zu den Seiten

Mähen nach Mäh-Knigge

Rinder im Stall beim Fressen frischen Grases

Eingrasen

Projektinfo

Ziel des Projektes ist, den Wildtierbesatz im Grünland besser einschätzen zu können und gleichzeitig die passende Methode zur Wildtierrettung herauszufinden.

Ministerin Kaniber inspiziert eine Drohne bei der Rehkitzrettung

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei einer Rehkitz-Rettungsaktion. (© Schmidhuber, Judith/StMELF)


Die erste und zweite Mahd von Grünland und Futterbauflächen fällt jährlich mit der Setzzeit und den ersten Lebenswochen von Jungtieren wie Rehkitzen zusammen. Die Jungtiere werden aufgrund der guten Deckung und des hohen Äsungsangebotes von ihren Muttertieren auf diesen Flächen häufig abgelegt. Bei drohender Gefahr haben die Jungtiere zu Beginn noch keinen Fluchtreflex. Die Feindvermeidungsstrategie des „sich Drückens“ ist im Zusammenhang mit natürlichen Feinden sehr effektiv, bei herannahenden landwirtschaftlichen Maschinen führt sie allerdings zu Problemen.

Damit es zu keinen Verlusten junger Wildtiere und Rehkitze kommt, sind aufmerksame Bestandskontrollen auf den Flächen und Kenntnisse über sensible Phasen der vorkommenden Arten nötig. Es gibt eine Reihe von Vorgehensweisen und technischen Anwendungen, wie z.B. Drohnen mit Wärmebildkamera oder den Einsatz von Scheuchen, um die Tiere vor und während der Mahd zu vergrämen, aufzuspüren oder zu sichern. Die Wahl der bestmöglichen Methode ist derzeit durch die Bewirtschaftenden für jede Fläche einzeln zu treffen.

Hierfür werden Informationen zu den genauen Liegeplätzen der Tiere in ganz Bayern benötigt. Diese können über zwei Wege, das Online-Formular oder dem Datenerhebungsblatt in gleicher Weise gemeldet werden. Auch die Information, dass beim Absuchen der Fläche kein Wildtier oder Rehkitz gefunden wurde, ist hilfreich sowie Informationen zum Einsatz zu Wildtierrettungsmaßnahmen.

Projektpartner und Links

Weiterführende Projektinformationen finden Sie unter:

Hauptprojektseite LfL Externer Link

„Mäh-Knigge“: Handlungsempfehlungen zur tierschonenden Mahd

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Steckbrief "Rehwild"

Das Reh ist Bayerns häufigste Schalenwildart. Wer das nicht glaubt, muss nur die Augen offen halten. Rehe bekommt man überall zu sehen. Sogar einige städtische Grünanlagen und Parks haben sie als Lebensraum entdeckt. Es ist offensichtlich ein typischer Kulturfolger. Mehr