Initiative "Wild und Wildkräuter"

Feldhase mit Löwenzahn

© König M.

Wildbret und essbare Wildkräuter lassen sich zu schmackhaften Gerichten kombinieren und sind derzeit regelrecht in "aller Munde". Dabei sind sie schon immer Lebensgrundlage des Menschen gewesen und ein wichtiger Bestandteil der verschiedenen Lebensräume unserer Kulturlandschaft. Durch die enge Verknüpfung von Wild und Wildkräutern mit ihren Lebensräumen lassen sich Themen wie Biodiversität, Artenvielfalt und schonende Nutzung der Kulturlandschaft auf eine leicht begreifbare und genussvolle Art vermitteln.

Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet die Wanderausstellung "Wild und Wildkräuter – aus der Kulturlandschaft auf den Teller". Sie stellt dar, welche Leistungen Jäger, Land- und Forstwirte für die bayerische Kulturlandschaft und Ihre Bewohner erbringen. Die Ausstellung veranschaulicht bildhaft die vielschichtigen Lebensräume mit den darin vorkommenden Wildtieren und Wildpflanzen.

Die Initiative "Wild und Wildkräuter" bringt dabei nicht nur diese Themen näher, sondern auch die Menschen, die sich beruflich oder privat mit der Kulturlandschaft beschäftigen. So können neue Ideen und Kontakte für Kooperationen zur Vermarktung unterschiedlichster Produkte und Dienstleistungen entstehen.

Mit der Initiative "Wild und Wildkräuter" verfolgt die Oberste Jagdbehörde in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Landwirtschaft vielfältige Ziele:

Mehr Menschen für die Belange der Kulturlandschaft gewinnen.

Die "Akteure der Kulturlandschaft", also Landwirte, Jäger, Kräuterpädagogen, Naturschützer und regionale Gastronomie zur Zusammenarbeit anregen.

Die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft sowie der Jagd für unsere Kulturlandschaft vermitteln.

Anregungen geben, wie mit der Kombination von Wildbret und Wildkräutern neue Vermarktungswege erschlossen werden können, gerade auch außerhalb der klassischen Wildwochen.

Kräuterpädagogik als betriebliches Standbein in der Landwirtschaft unterstützen.

eine Gruppe menschen steht um ein Beet herum. Eine Frau erklärt anhand einer Pflanze etwas.

© Webert, C.

zwei Menschen in bayerischer Tracht halten tragen ein großes Holzbrett mit Brot.

© Nieß, E.

ein umwaldetes Tal

© Guggenberger, G.

zwei gegrillte Fleischspieße mit Beeren und Kräutern dekoriert.

© Kotzi, J.

Frauen stehen in einer hohen grünen Wiese mit Körben in den Händen und sammeln Kräuter.

© Reiter, E.

Wanderausstellung "Wild und Wildkräuter – aus der Kulturlandschaft auf den Teller"

Schautafeln einer Ausstellung in einem Saal mit goldenen Säulen.Zoombild vorhanden

© Köppl, A.

Die Ausstellung führt Sie zunächst in verschiedene Lebensräume von Wild und Wildkräutern. Beispielhaft lernen Sie Bewohner und Funktionen des Waldes, des Waldrands sowie der offenen, landwirtschaftlich genutzten Flächen kennen. Sie erfahren, dass Wild und Wildpflanzen in den gleichen Lebensräumen vorkommen. Dort bewegt sich auch der Mensch in verschiedenster Weise. So erhielt unsere Heimat erst durch die unterschiedliche Nutzung der Lebensräume ihre jetzige, vielgestaltige Ausprägung.
In der Wanderausstellung können Sie den Weg von der bäuerlichen Kulturlandschaft über die Nutzung, Verwertung und Vermarktung der natürlichen Produkte Wildbret und Wildkräuter bis hin zum Genuss dieser schmackhaften Kombination verfolgen.

Wild und Wildbret

Wild ernährt sich in den vielfältigen Lebensräumen unserer Kulturlandschaft auf natürliche Weise und so liefert die Jagd ein nachhaltiges und hochwertiges Lebensmittel. Wildbret aus Bayern steht als regionales Produkt für kurze Transportwege und höchste Qualität.

Informationen zu Wildbret und Wildtieren in Bayern

Wildkräuter

Der Mensch hat Wildpflanzen über Jahrhunderte hinweg für die Ernährung, für Kleidung oder als Heilmittel genutzt. Unter den Wildpflanzen lassen sich echte Delikatessen finden. Essbare Wildkräuter sind z. B. das allseits bekannte Gänseblümchen und der Löwenzahn. Auch Arten wie der Giersch und der Gundermann sind vielfältig verwendbar. Bucheckern, Schlehen sowie viele Früchte aus Mischwäldern und Hecken schmecken Mensch und Tier.
In Kombination mit Fleisch von heimischen Wildtieren lassen sich mit Wildkräutern schmackhafte Gerichte zaubern.

Weitere Informationen zum Themenbereich Essbare Wildkräuter finden sie hier:

Einkommenskombination in der Landwirtschaft

Direktvermarkter, die ihr Angebot mit Wildfleisch ergänzen möchten, erhalten in Qualifizierungsmaßnahmen der Akademie für Diversifizierung wesentliche Informationen z. B. rund ums Rechtliche und die Vermarktung.
Weitere Informationen finden Sie hier:

Erwerbskombination - Akademie Diversifizierung Externer Link

Den Umgang mit Wildfleisch oder Wildkräutern in der Küche vermitteln einige Fachschulen für Ernährung und Haushaltshausführung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Wahlpflichtfach Küchenpraxis.
Weitere Informationen finden Sie hier:

Landwirtschaftsschule - Abteilung Hauswirtschaft Externer Link

Mehr als 500 Kräuterpädagogen aus der bäuerlichen Landwirtschaft sind in Bayern aktiv und geben ihr Wissen bei geführten Kräuterwanderungen oder in Vorträgen weiter. Die staatliche Beratung unterstützt Kräuterpädagogen beim Aufbau ihrer unternehmerischen Tätigkeit und bei der Vernetzung mit Verbänden und Einrichtungen von Tourismus, Gastronomie und Bildung.

Wildlebensraumberatung in Bayern

Bayerns vielfältige Kulturlandschaft ist geprägt durch die land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Die Wildlebensraumberatung hat zum Ziel, die biologische Vielfalt in unserer offenen Kulturlandschaft zu fördern. Ob Blühflächen am Waldrand oder in der Feldflur, Hecken, Streuobst, Zwischenfruchtanbau, artenreiches Grünland oder wertvolle Winterbegrünung in der kargen Jahreszeit. Eine Fülle an Maßnahmen stützen und fördern unsere heimischen Wildtiere von Feldhasen, Rebhühnern über Vögel bis hin zu Bienen, Schmetterlingen, Hummeln und Heuschrecken.

Um diesem Ziel gerecht zu werden, werden Landwirtinnen und Landwirte zu lebensraumverbessernden Maßnahmen beraten. Auch Jäger und Jagdgenossen können sich bei den Beratern über die möglichen Maßnahmen der Wildlebensraumverbesserung eingehend informieren. Zusätzlich geben die Ansprechpartner vor Ort fachliche Unterstützung bei der Umsetzung, sodass die Maßnahmen häufig ein Gemeinschaftsprojekt sind.

Mehr zur Wildlebensraumberatung Bayern und den Ansprechpartnern an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erfahren Sie hier:

Wildlebensraumberatung Bayern Externer Link

Stationen der Initiative seit 2008

Auf der nebenstehenden Karte ist ein Überblick über die bisherigen Stationen der Initiative zu sehen.

Die Kombination von Wildbret und essbaren Wildkräutern stieß von Beginn an auf reges Interesse. Zum ersten größeren Auftritt auf der Messe "Jagen und Fischen" 2009 wurde die Wanderausstellung "Wild und Wildkräuter – aus der Kulturlandschaft auf den Teller" kreiert. Mit ihr können die Zusammenhänge in der Kulturlandschaft und die Ziele der Initiative sehr anschaulich vermittelt werden.
Die Wanderausstellung wurde teilweise, begleitet durch thematisch passende Veranstaltungen, während einer gesamten Vegetationsperiode genutzt.

Die einzelnen Veranstaltungsorte sind in unten stehender Liste genannt.
  • Startschuss auf dem Zentrallandwirtschaftsfest 2008
  • "Jagen und Fischen" 2009 erstmals mit der Wanderausstellung
  • Jagd- und Fischereimuseum 2009
  • Jägervereinigung und AG Wildbretverwertung in Ansbach 2010
  • Landesgartenschau Rosenheim 2010
  • Holzknechtmuseum Ruhpolding Saison 2010 und 2012
  • Naturkäserei Kreuth 2011
  • Landratsamt Bad Tölz 2011
  • Zentrallandwirtschaftsfest 2012
  • Waldhaus Mehlmeisel Saison 2014
  • Kräuterdorf Nagel Saison 2015
  • Seminar "Wild im Trend" Neumarkt/Oberpfalz 2015
  • Haus im Moos Karlshuld Saison 2017
  • Steigerwald Zentrum Handthal Saison 2018
  • Kurhaus Bad Wörishofen 2018, 2020, 2021
  • 8. Internationale Jagd- und Schützentage auf Schloss Grünau in Neuburg a. d. Donau 2022

Die Wanderausstellung kann auch ausgeliehen werden

Die Wanderausstellung kann für entsprechende Räumlichkeiten einer Behörde, Museen oder für ähnliche Ausstellungsmöglichkeiten ausgeliehen werden. Sie sollte durch fachlich interessierte und eingewiesene Personen betreut werden. Es empfiehlt sich, während des Ausstellungzeitraumes, begleitende Aktionen rund um die Thematik anzubieten.
Bestandteile sind sieben Textiltafeln in der Größe 2 Meter mal 2 Meter sowie eine Tafel in 1 Meter mal 2 Meter. Die Tafeln werden mit einem dazu gehörenden Messebausystem aufgestellt. Für die Beleuchtung stehen Leuchtstoffröhren zur Verfügung. Interessierte können eine genauere Ausstellungsbeschreibung erhalten.

Ansprechpartner an der Landesanstalt für Landwirtschaft
Lange Point 12
85354 Freising
Tel.: 08161 8640-3640
Fax: 08161 71-5848
E-Mail: wild.wildkraeuter@lfl.bayern.de
Internet: Externer Link

Ansprechpartner an der Obersten Jagdbehörde im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Ludwigstraße 2
80539 München
Tel.: 089 2182-0
Fax: 089 2182-2677
E-Mail: jagd@stmelf.bayern.de
Internet: Externer Link